Missionshauskirche St. Rupert in Bischofshofen
P. Arnold Janssen, der Stifter des Steyler Missionswerkes, kaufte die Güter Boden, Groß- und Kleinkreuzberg. Er gründete im Jahr 1904 nach dem Missionshaus St. Gabriel in Mödling als zweite Niederlassung in Österreich St. Rupert bei Bischofshofen.
Geschichte
Die 1906 hierher gesandten Ordensbrüder konnten bereits ein Jahr später die erste Schule errichten, um junge Menschen für den Missionsdienst ausbilden zu können. Bald folgten weitere Einrichtungen wie die für die Landwirtschaft notwendigen Gebäude, ein Werkhaus, eine Gärtnerei und ein eigener Friedhof im Wald östlich der Kirche. Nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten 1939 bis 1945 erfolgten weitere Ausbaumaßnahmen, die auch die heute als Privatgymnasium St. Rupert geführte Schule betrafen. Seit September 2013 wird auch die Pfarre Bischofshofen seelsorglich von den Steyler Missionaren betreut.
Baubeschreibung
Geistlicher Mittelpunkt des Hauses ist die von 1925 (Grundsteinlegung) bis 1929 (Weihe) im neubarocken Stil erbaute Kirche im südöstlichen Teil des Gebäudekomplexes. Weithin sichtbares Wahrzeichen von St. Rupert ist der 47,5 Meter hohe Kirchturm mit seinem geschwungenen Zwiebelhelmaufsatz. Das zuletzt im Frühjahr 2004 renovierte Innere präsentiert sich als festlicher Saalraum, der nach Planung durch Baumeister Ing. HEINRICH FISCHER aus Werfen entstand und sich in Grundriss und Aufbau an der 1901/02 erbauten Basilika St. Anna in Altötting orientiert. Das von mächtigen Wandpfeilern getragene, siebenjochige Langhaus mit Tonnengewölbe besitzt einen Kranz von Seitenkapellen, die mit einzelnen Altären ausgestattet sind, auf denen früher die Ordenspatres die hl. Messe feierten. Ein Triumphbogen leitet zu dem um einige Stufen erhöhten Chor mit runder Apsis über.
Einrichtung
Der wie die übrige Einrichtung im neubarocken Stil gehaltene Hochaltar birgt als Altarblatt die 1961 vom bekannten Tiroler Maler und Freskanten WOLFRAM KÖBERL geschaffene Darstellung des hl. Rupert im benediktinischen Mönchshabit bei der Aufrichtung des nach ihm benannten Kreuzes (was historisch freilich nicht korrekt ist); den Altarauszug krönt die Taube des Hl. Geistes. Den Chorbogen flankieren die beiden Seitenaltäre: links der Christkönigsaltar mit einer Herz-Jesu-Statue, rechts der Marienaltar mit einer Statue der Muttergottes mit Kind. Von den übrigen Altären seien jene in den östlichen Kapellen erwähnt, die bekannten Heiligen des Ordens gewidmet sind: der linke Altar mit dem von FERDINAND KUBITSCHEK gemalten Portrait des Ordensgründers P. Arnold Janssen, der 1975 selig und am 5. Oktober 2003 – gemeinsam mit P. Josef Freinademetz, dem aus Südtirol stammenden ersten Chinamissionar des Ordens, dargestellt am schräg gegenüberliegenden rechten Altar – heilig gesprochen wurde. Die prächtige Orgel der Salzburger ORGELBAUFIRMA DREHER & REINISCH auf der westlichen Empore wurde im Jahr 1950 eingeweiht.