Pfarrkirche in Tragwein: Pfarrkirche zu den hll. Petrus und Paulus

Noch heute zeigt der Ort am Schnittpunkt zweier alter Handelswege die Struktur eines spätmittelalterlichen Dreiseitmarktes, der auch die Pfarrkirche mit einschließt.

Tragwein liegt im unteren Mühlviertel auf einer Anhöhe, die nach Norden zu von 489 m Seehöhe im Marktbereich auf etwa 700 m ansteigt. Das Ortsbild zeigt im Zentrum noch heute die Struktur eines spätmittelalterlichen Dreiseitmarktes, der auch die Pfarrkirche mit einschließt. Die günstige Lage am Schnittpunkt zweier alter Handelswege begünstigte die wirtschaftliche Entwicklung; um 1300 erhielt Tragwein unter Herzog Albrecht das Marktrecht. In den ältesten Urkunden seit dem 13. Jahrhundert wird Tragwein in unterschiedlichen Schreibweisen erwähnt, etwa als Trageu (1230), Trageum (1287), Tragein oder Trogeyn. Politisch unterstand der Markt Tragwein bis 1848 der Herrschaft Schwertberg, die auch das Patronatsrecht über die Pfarre besaß.

Als Pfarre taucht Tragwein bereits in einer Urkunde von 1297 auf und wird dann in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mehrmals ausdrücklich als solche genannt (1358 in Traguener pfarre); 1389 ist namentlich von einem Pfarrer die Rede, Herrn Arnold dem Unrue als pfarrer ze Trogeyn und Kaplan des Nikolausaltares von St. Michael in Wien. Tragwein gehörte ursprünglich zur Mutterpfarre Naarn und scheint während der Reformationszeit phasenweise unbesetzt geblieben zu sein. Seit 1621 wirken wieder katholische Priester in der Pfarre.