Die Kirchen von Straßburg in Kärnten: Heilig-Geist-Kirche

Der frühgotische Kuppelrundbau war einst eine Spitalskirche und ist heute eine Filialkirche der Pfarre Straßburg.

Als besonders beeindruckend gilt der spätbarocke Hochaltar, entstanden um 1720, mit einem reich gerahmten Ölbild mit dem Pfingstmotiv. Im ehemaligen Bürgerspital ist heute der Pfarrkindergarten untergebracht.

Innenraum der Heilig-Geist-Kirche

Grabstein für Fürstbischof Otto de la Bourde, Heilig-Geist-KircheDie ehemalige Spitalskirche Hl. Geist ist heute eine Filialkirche der Pfarre Straßburg. Im Jahr 1337 gründete Fürstbischof Gerold hier für die Ortsbewohner ein Spital mit einer Kirche. 1407 wurde die Kirche ebenfalls urkundlich erwähnt. Sie ist ein frühgotischer Kuppelrundbau, der an der Westseite durch einen erhöhten, geschlossenen Gang mit dem ehemaligen Spitalsgebäude verbunden ist. Auf die Fürbitte des hl. Johannes von Capestran geschahen im 16. Jahrhundert im Spital zwölf Heilungen an Schwerkranken. Heute ist im ehemaligen Bürgerspital der Pfarrkindergarten untergebracht. Barocke Zubauten sind die seitlichen Altarapsiden mit der nördlich an den Chor anschließenden Sakristei; auch die Kuppel wurde barock erneuert. In der Kirche befindet sich das Grab des Bischofs Otto de la Bourde. Über dem Chor erhebt sich ein reich gegliederter Dachreiter mit Doppellaterne (19. Jh.). 1987 wurde die Kirche innen und außen renoviert.

Innenraum

Im Chor, dessen barocker Stuck (um 1730) auch die drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung zeigt, steht der spätbarocke Hochaltar. Entstanden um 1720, besitzt er ein reich gerahmtes Ölbild mit dem Pfingstmotiv, also der Ausgießung des Hl. Geistes, sowie zwei kleine Statuen der hll. Elisabeth von Thüringen und Martin. Die beiden größeren Figuren der Pestpatrone Rochus und Sebastian stammen noch vom Vorgängeraltar, den MICHAEL HÖNEL 1632 für diese Kirche geschaffen hatte. Seitlich stehen Konsolfiguren, eine gotische Muttergottes und der hl. Joseph (18. Jh.). An der Nordwand des Chores und über dem Joch des Triumphbogens haben sich wertvolle Fresken aus der Zeit um 1330/40 erhalten. Stilistisch stehen sie zwischen der ausklingenden Romanik und der frühen Gotik. Das eine stellt oben die Krönung Mariens und zwei kniende Engel, unten das Pfingstwunder mit Maria und den Aposteln dar, flankiert von einem gekrönten Herrscherpaar, vermutlich Kaiser Heinrich II. mit Gemahlin Kunigunde, und drei männlichen Heiligen. Das ebenso alte Fresko über dem Chorbogen zeigt unter der auf das Hl.-Geist-Patrozinium bezogenen Inschrift das Motiv des Gnadenstuhls zwischen Maria und Johannes (links) und zwei Heiligen. An der nördlichen Chorbogenlaibung ist der marmorne Grabstein für den 1708 verstorbenen Fürstbischof Otto de la Bourde zu sehen, der wegen seiner Wohltätigkeit auch „Vater der Armen“ genannt wurde. In den beiden Seitenchören stehen barocke Altäre, links mit dem Bild der Madonna mit Kind zwischen Statuen der hll. Petrus Canisius und Johannes Nepomuk, rechts die hll. Anna und Joachim mit ihrer Tochter Maria zwischen Statuen der hll. Ulrich und Valentin. Die aus dem späten 17. Jahrhundert stammende Kanzel zieren figurale Darstellungen der vier Kirchenväter. Zur weiteren barocken Ausstattung gehören die Orgel (1. H. 18. Jh.), eine Kreuzigungsgruppe sowie eine Bilderfolge von Ölgemälden (spätes 17. Jh.).