Die Kirchen von Nassereith und Dormitz: Wallfahrtskirche St. Nikolaus
Die durch ihre Lage auf einem Hochplateau weithin sichtbare Dormitzer Friedhofskirche ist eine der ältesten im Oberinntal – sie stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Besonders auffällig ist ihre Fassade mit dem großen Marienmosaik und dem geschweiften Giebel. Während der schlanke Turm, das Kirchenportal und der Chorschluss spätgotisch geprägt sind, präsentiert sich das Innere der Kirche inzwischen einheitlich barock.
Orts- und Baugeschichte
Der Ort Dormitz wird 1150 das erste Mal urkundlich erwähnt – wenig später dürfte auch die erste romanische Kirche entstanden sein. Änderungen wurden wahrscheinlich im 14. sowie Mitte des 15. Jahrhunderts vorgenommen, wovon heute noch einige Elemente sichtbar sind. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Kirche schließlich barockisiert. Das Dormitzer Gotteshaus, im historischen Kern eines der ältesten im Oberinntal, dient der Bevölkerung von Nassereith seit Jahrhunderten als Friedhofskirche. Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus einer Urkunde von 1150, als Herzog Welf von Bayern dem Kloster Raitenbuch bei Augsburg Güter in „Tormundes“ schenkte; daraus entwickelte sich schließlich der heutige Ortsname Dormitz. Bald nach dieser Schenkung wird der erste, damals noch romanische Kirchenbau entstanden sein. Darauf deutet auch das in unseren Regionen etwa seit dem 12. Jahrhundert übliche Nikolauspatrozinium hin. Der hl. Nikolaus ist auch Patron der Reisenden und passt von daher gut zur Kirche eines Straßendorfes nahe der Gabelung alter Verkehrswege.