Die Kirchen von Nassereith und Dormitz: Ortsgeschichte
Der Ort Nassereith ist seit ca. 1300 bezeugt und liegt an der römischen „Via Claudia Augusta“ – er war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, zunächst vor allem für den Salzhandel, später auch als Poststation.
Ab dem 16. Jh. war der Bergbau von Bedeutung; ebenfalls in der Barockzeit entstand das „Nassereither Schellerlaufen“, einer der bedeutendsten Tiroler Fasnachtsbräuche.
Besiedelung seit dem 12. Jahrhundert – Lage an der „Via Claudia Augusta“
Die Gemeinde Nassereith liegt am Südfuß des Fernpasses, hier treffen sich die Straßen nach Reutte, Imst und auf das Mieminger Plateau. Die einst sumpfige, von steilen Gebirgswänden gesäumte Ebene von Nassereith wurde seit dem 12. Jahrhundert dichter besiedelt. Hier an der bereits seit vorgeschichtlicher Zeit bedeutsamen Verbindung über den Fern verlief zur Römerzeit die Via Claudia Augusta, eine wichtige Nord-Süd-Achse zwischen dem Oberinntal und der raetischen Hauptstadt Augsburg.
Salzhandel – Aufschwung des Verkehrs über den Fernpass
Um 1300 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Um diese Zeit erlangte auch der Handel mit dem in Hall gewonnenen Tiroler Salz eine wachsende Bedeutung. Der Weitertransport des „weißen Goldes“ ins Elsass, nach Schwaben und in die Schweiz bewirkte einen enormen Aufschwung des Verkehrs über den Fernpass. Die in den Bodenseeraum führende Salzstraße zog von Hall über Innsbruck und Telfs nach Nassereith und weiter nach Reutte. So wurde Nassereith im 15. Jahrhundert immer mehr zum Knotenpunkt des Gurgltales, zumal auch viele Waren von Venedig nach Süddeutschland über den Fernpass transportiert wurden.
Einführung mehrerer Postverbindungen
Nassereiths Bedeutung als wichtiger Verkehrsknotenpunkt stieg noch mit der Einführung der Postverbindung von Venedig über Innsbruck und den Fernpass in die Niederlande. Hier im Ort befand sich die letzte Poststation vor dem Fernpass. Seit 1818 gab es auch eine Postlinie von Nassereith über den Arlberg nach Bregenz. Von wirtschaftlicher Bedeutung war auch der vom 16. bis ins 20. Jahrhundert betriebene Bergbau.
Das traditionelle Schellerlaufen
Bis heute lebendig ist das traditionelle, bereits in der Barockzeit erwähnte Nassereither Schellerlaufen, einer der bedeutendsten Tiroler Fasnachtsbräuche, der alle drei Jahre zwischen dem Dreikönigstag und dem Faschingsdienstag stattfindet und der auch zahlreiche Gäste aus nah und fern in seinen Bann zieht. Lohnend ist auch der Besuch des örtlichen Fasnachtsmuseums.