Die Kirchen von Brixen im Thale

Über 200 Jahre sind vergangen, seit im Brixental so herrliche Gotteshäuser wie die „Dome“ von Hopfgarten (1758–1764) und Brixen (1790–1797) errichtet worden sind – beide unter dem Kitzbüheler Baumeister Andre Hueber (1726–1808).

Symbol der christlichen Heilslehre am Schalldeckel der KanzelEingeweiht wurde der barocke Kirchenneubau der Urpfarre Brixen am 11. September 1797 vom Chiemseer Bischof Christoph Graf von Zeil und Trauchburg; als Pfarrer wirkte damals Sebastian Schlechter (1792–1803). Unter seinem Nachfolger Wolfgang Hechenberger (1803–1821) wurde sie im Jahr 1812 zur Dekanatskirche. Es war damals die Zeit der Aufklärung, des Josephinismus, der Französischen Revolution. Die Brixentaler reagierten auf die geistesgeschichtlichen Veränderungen jener Zeit zunächst eher kritisch konservativ, aber auch gläubig kreativ. Dies verdeutlicht gerade dieser Kirchenbau und seine die Gnade Gottes preisende Innenausstattung, vor allem der charakteristische Malstil des Tirolers Joseph Schöpf (1745–1822) zu Ehren der in den Himmel aufgenommenen Mutter des Herrn als Bild der Ekklesia.

Mögen auch Sie in dieser Kirche Ruhe und Weite, Freude und Hoffnung, Trost und Licht empfinden und im Aufblick zur „Maria Assumpta“ als Urbild der erlösten, heimgeführten Ekklesia selbst ermutigt Haupt und Herz erheben! „Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden“ (Röm 13)!

Pfarrer Michael Anrain