Wallfahrtsbasilika Maria Plain bei Salzburg: Ausstattung Altarraum

Der Hochaltar des Bildhauers JAKOB GEROLD wurde 1674 von Fürsterzbischof Max Gandolf Graf Kuenburg gestiftet und trägt auch dessen Wappen.

Im Altaraufbau stehen Statuen der „Salzburger Heiligen“: Rupert, Vital, Virgil und Maximilian.

Hochaltar und Gnadenbild

Kirchenführer Salzburg Maria Plain: Hochaltar  © Verlag St. PeterHl. Rupert (mit dem Salzfass, oben links): Rupert war Bischof in Worms und kam um 700 als Glaubensbote nach Salzburg. Sein Attribut, das Salzfass, erinnert an das von ihm geförderte Salzvorkommen in Reichenhall. Es verweist uns auch an den Auftrag Jesu: „Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander“ (Mk 9,50).
Hl. Vital (mit der Lilie aus dem Herzen, unten links): Vital wurde vom hl. Rupert als dessen Nachfolger bestimmt und gilt als Missionar des Pinzgaues. Der Überlieferung nach sei aus seinem Grab in der Stiftskirche St. Peter in Salzburg eine Lilie als Zeichen seines reinen Lebens hervorgewachsen. Das Wort Jesu gilt auch heute: „Ihr sollt vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“ (Mt 5,48).

Hl. Virgil (mit dem Dom, oben rechts). Virgil, einer der großen Gelehrten seiner Zeit, kam um 770 aus Irland nach Salzburg und setzte das Missionswerk des hl. Rupert fort. Virgil hat den ersten Dom in Salzburg erbaut und am 24. September 774 die Reliquien des hl. Rupert in den Dom übertragen. Sein Attribut, die Domkirche, erinnert an den Sendungsauftrag eines jeden Getauften: „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen.“ (1 Petr 2,5).

Hl. Maximilian von Celje (mit dem Schwert, unten rechts): Maximilian war Bischof in Celeia (Slowenien) und ist am 12. Oktober 281 (oder 284) wegen seines christlichen Glaubens mit dem Schwert enthauptet worden. Seine Reliquien kamen früh nach Salzburg. Jesus hat seine Jünger ermutigt: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tötten, euch a er sonst nichts tunkönnen.“ (Lk 12,4).

Das Altarbild Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August, Patrozinium der Wallfahrtsbasilika) und das obere Rundbild Heiligste Dreifaltigkeit, von FRANS DE NEVE im Jahr 1674 geschaffen, verkünden: Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Und: Mit Maria stehen wir unter dem Geheimnis des einen Gottes in drei Personen: des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 Das Gnadenbild von Maria Plain

Maria vom TrosteEs wurde von einem unbekannten Maler geschaffen und zeigt uns, wie Maria einen Schleier hebt und uns ihren Sohn Jesus zeigt. Wie sie auf ihr Kind schaut, so sollen auch wir auf Jesus, den verheißenen Retter und Erlöser, schauen. Was Maria einst bei der Hochzeit zu Kana den Dienern gesagt hat, das sagt sie durch das Plainer Gnadenbild heute zu uns: „Was er euch sagt, das tut!“ (vgl. Joh 2,5).

Das Gnadenbild war ursprünglich ein Weihnachtsbild, hat aber durch seine Wirkungsgeschichte nach der Errichtung der Wallfahrtskirche den Titel „Maria Trost vom Plainberg“ erhalten. Dieser Titel wurde von der bereits bestehenden Bruderschaft in Mülln bei den Augustiner Eremiten übernommen. In Maria Plain rufen wir zu Maria als „Trost der Betrübten“, wie sie schon in der Lauretanischen Litanei angerufen wird. Das Gnadenbild ziert seit 1679 ein kunstvoller Silberrahmen vom Meister „HCA“ (HANS CASPAR AINHORN) und seit 1732 auch der Strahlenkranz von Hofgoldschmied JOSEPH ANTON ZWICKL. Aus Dankbarkeit für die Rettung aus großer Not wurde das Gnadenbild durch Fürsterzbischof Andreas Jakob Dietrichstein im Jahre 1751 feierlich gekrönt. Der Jahrestag dieser Krönung wird seither immer am 5. Sonntag nach Pfingsten gefeiert.

 Zelebrationsaltar und Ambo

Der Altar, der Tisch des Brotes zur Messfeier, versinnbildlicht Jesus Christus und ist jene Mitte, um die sich die Gottesdienstgemeinde zur Feier versammelt. Der Ambo, der „Tisch des Wortes“, ist der Verkündigung des Wortes Gottes vorbehalten. Es ist uns in den Schriften des Alten und Neuen Testaments anvertraut.

 St.-Josef-Altar

Der St. Josef-Altar mit dem hochbarocken Retabelaufbau (Entwurf von G. A. Dario) und den Engeln (nach dem Vorbild der Bernini-Altäre in S. Maria del Populo in Rom) wurde 1673/74 von THOMAS SCHWANTHALER im Auftrag von Abt Edmund Sinnhuber von St. Peter, Salzburg, geschaffen.

In der Altarpredella ruhen die Reliquien einer Katakombenheiligen Christina. Das Altarbild zeigt die Verlobung Mariens mit Josef: „Maria, die Mutter Jesu, war mit Josef verlobt“ (vgl. Mt 1,18–19). Das Rundbild von FRANS DE NEVE zeigt die Flucht nach Ägypten und erinnert daran: „Weil Herodes nach dem Kind trachtete, floh Josef mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.“ (vgl. Mt 2,13.14).

 Heilig-Kreuz-Altar

Der Kreuzaltar wurde 1674 von Polykarp Graf Kuenburg († 1675), Bischof von Gurk, gestiftet. In der Predella des Altars ruhen die Reliquien eines Katakombenheiligen Dionysius.

Das Altarbild mit der Kreuzigung Jesu Christi und das Rundbild mit dem auferstandenen Jesus Christus (von FRANS DE NEVE) bezeugen die Mitte unseres Glaubens: „Ich glaube an Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben, […] am dritten Tage auferstanden von den Toten.“ (Apostolisches Glaubensbekenntnis).