Wallfahrtsbasilika Maria Plain bei Salzburg: Erbauung und Ausstattung
Die Kirche von Maria Plain wurde 1671 von Giovanni Antonio Dario entworfen und bereits 1674 von Max Gandolf eingeweiht.
Ausgestattet ist sie großteils durch Stiftungen von Benediktinerklöstern – denn auch die Seelsorge in Maria Plain wurde von Benediktinermönchen übernommen.
Kirchenerbauung
Im Auftrag des Fürsterzbischofs entwarf 1671 der italienische Baumeister GIOVANNI ANTONIO DARIO den Plan für die Kirche. Am 12. August 1674 wurde die neu errichtete Wallfahrtskirche durch den Bauherrn Fürsterzbischof Max Gandolf Graf Kuenburg eingeweiht.
Innenausstattung
Die Innenausstattung und Ausschmückung der Wallfahrtskirche Maria Plain erfolgte durch Stiftungen vor allem von Benediktinerklöstern. Mit der Gestaltung der qualitätvollen spätbarocken Ausstattung wurden namhafte einheimische wie auch auswärtige Künstler beauftragt (Bartholomäus van Obstal, Wolf Weissenkirchner, Jakob Gerold, Frans de Neve, Thomas Schwanthaler, Simon Fries, Johann Friedrich Pereth, Johann Georg Hitzl, Martin Johann Schmidt).
Seelsorge
Die Seelsorge am Wallfahrtsort Maria Plain war von Beginn an Benediktinermönchen anvertraut: zunächst den Professoren der Salzburger Benediktiner-Universität bis zur 1810 erfolgten Aufhebung der Universität, seit dem 25. August 1824 dem Benediktinerkloster St. Peter in Salzburg. Maria Plain ist somit von Anfang an wesentlich geprägt von marianisch-benediktinischer Spiritualität: „Hinhören auf Gott und tun, was er uns sagt“ (vgl. Vorwort zur Benediktregel und Joh. 2,6).
Auf einen Blick - Grundriss der Kirche
Der Vorplatz der Kirche
Am Vorplatz der Wallfahrtskirche begrüßt uns der auf einer Säule dargestellte hl. Benedikt (mit Ordensregel und Raben), der Vater des abendländischen Mönchtums und Patron Europas. Der hl. Benedikt lädt uns ein, in die Wallfahrtskirche einzutreten.
Kirchenfassade
Die prächtige Doppelturm-Fassade (1) der Kirche spiegelt bewusst Ikonostase (d. i. eine mit Ikonen geschmückte „Bilderwand“ in orthodoxen Kirchen). Die übergroßen Darstellungen der vier heiligen Evangelisten Matthäus (mit Engel, oben links), Markus (mit Löwen, oben rechts), Lukas (mit Stier, unten links) und Johannes (mit Adler, unten rechts) bezeugen in ihren Evangelien, dass aus Maria (Relief in der Mitte über dem Hauptportal) durch die Geburt Jesu Christi „das Wort Fleisch geworden ist“ (Joh 1,14). Die Besucher der Kirche sollen sich dadurch bewusst werden: Wenn ich die Kirche betrete, stelle ich mich und mein Leben unter das Wort Gottes.
Kircheneingang und Kirchenraum
Drei Eingangstore („Maria, Du Zuflucht der Sünder“, „Maria, Du Trost der Betrübten“, „Maria, Du Hilfe der Christen“) führen in den weiten, hohen tonnengewölbten Kirchenraum mit je zwei Seitenkapellen und den Emporenbalkonen. Die Kirchenbänke mit den geschnitzten Wangen (Akanthusmotiv) stammen aus der Erbauungszeit der Kirche.
Das Altargitter (6), 1684/85 besonders kunstvoll gefertigt vom Schlossermeister JOHANNES THOMAS aus Salzburg, zeigt das Wappen von Fürsterzbischof Max Gandolf und erinnert auch an den Sieg des christlichen Abendlandes am Kahlenberg bei Wien im Jahr 1683. Das Altargitter verbindet den weiten Kirchenraum mit dem ungewöhnlich schmalen Altarraum. Im Altarraum sind Zelebrationsaltar, Altarkreuz und Ambo (3) sowie der mächtige Hochaltar mit dem Gnadenbild (2).